Hallo liebe Bandis,
meine Reha in der Klinik Friedrichshöhe in Bad Pyrmont war ein voller Erfolg.
Hier möchte ich Euch von der Klinik berichten.
Die Klinik Friedrichshöhe ist eine LVA-Klinik, jetzt DRV. Sie kooperiert mit der Klinik Brunswiek, die ca. 800 m entfernt liegt.
Lage:
Friedrichshöhe liegt mitten in Bad Pyrmont. Wer gut zu Fuß ist, geht die 400 m zum Zentrum den Berg runter und auch schnell wieder rauf. Ebenfalls nur einige 100 m entfernt befindet sich die Hufeland-Therme. Ein Luxus-Wellness-Tempel mit großer Saunalandschaft, Solebad und Außenbecken. Von den Zimmern hat man teilweise eine grandiose Aussicht über den Altbau der Klinik hinweg ins Weserbergland.
Gebäude:
Die Klinik befindet sich seit mehreren Jahren im Umbau, der sich auch noch einige Jahre hinziehen wird. Der Altbau (von 1901) wurde restauriert und wird jetzt gerade wieder in Betrieb genommen, dort befinden sich die Räume für psychologische Beratungen, Ernährungsberatung und Gesprächsgruppen. Außerdem soll dort die gesamte Verwaltung einziehen. Der "Neubau" (vermutlich 70er, 80er Jahre) ist als doppeltes Karree angelegt. Eines mit einem bepflanzten Innenhof, dort sind die meisten Patientenzimmer. Alles ist ziemlich angestaubt, dunkel, 70er-jahremäßig. Das andere Karree umspannt zur Zeit die Großbaustelle. Ein Teil der Patientenzimmer geht auf diesen Platz, der in ein paar Jahren sicher sehr schön sein wird. Hier ist der große neue Speisesaal, der während meines Aufenthaltes eingeweiht wurde, im Sommer soll die dazugehörige Terrasse eingeweiht werden. Es wurden mehrere Bäume gepflanzt.
Man merkt dem Gebäudekomplex an, dass über Jahre hinweg immer wieder an- und umgebaut wurde. Es sind lange Wege zu bewältigen, teilweise Umwege, wegen der Bauarbeiten, es ist verwinkelt, unübersichtlich und dunkel. Durch die Hanglage bedingt gibt es auch einige Höhenunterschiede, also viele Treppen. Als ich dort ankam, waren die Wege in der Klinik für mich kaum zu schaffen.
Im Eingangsbereich gibt es ein paar Tische, an denen man sich aufhalten kann, um Zeitung zu lesen oder Karten zu spielen. Im Keller ist eine Cafeteria, und dort stehen Billardtische, und ein Tischtennis. Mich erinnerte das ein bisschen an Partykeller von früher. Nicht besonders einladend, aber man gewöhnt sich dran. Einen Fernsehraum gibt es auch noch. Auch diese Räume sind dringend renovierungsbedürftig, dunkel und angestaubt. Dieser Bereich wird wohl als nächstes umgebaut.
Es gibt eine große Turnhalle, in der die Gymnastikgruppen stattfinden, einen Kraftraum mit Geräten, eine Badeabteilung mit diversen Wärmeanwendungen, Massagen, Bädern und Elektrotherapie, viele Einzeltherapieräume für die Physiotherapeuten. Es gibt den Kreativ-Treff, wo man Gießkeramik anfertigen, Seidentücher färben oder T-Shirts bemalen kann.
Das Haus hat
kein eigenes Bewegungsbad, was auch so bleiben soll. Für diese Behandlungen wird man zur Brunswiekklinik gefahren. Das hat mich schon sehr gestört, denn die Hin-und Her Fahrerei war immer etwas gehetzt. Die Fitteren sind meist zu Fuß rübergegangen.
Therapieangebot:
Es konzentriert sich klar auf Patienten mit Wirbelsäulen- und Gelenkerkrankungen: Einzelphysiotherapie, Muskelaufbautraining, Wassergymnastik, Ergometertraining, Tai-Chi, Entspannungstraining, Schmerzgruppen, Rückenschule, psychologische Einzelgespräche, Elektrotherapie, Fango, Rotlicht, Massage, Ernährungsberatung. Man musste sich diverse Vorträge anhören, manche waren interessant, viele nicht. Die Physiotherapeuten und Spotlehrer fand ich durchweg kompetent und freundlich. Die Diätassistentinnen sollten noch etwas an sich arbeiten. Die Masseure und Bademeister waren bis auf einen sehr nett und freundlich.
Ärztliche Versorgung:
Ich hatte den Eindruck, dass die Ärzte dort kompetent sind, und dass die Abteilungen kooperativ miteinander umgehen. Es gab aber auch viele unzufriedene Patienten, die sich nicht gut versorgt fühlten.
Ich wurde sehr gründlich untersucht und führte mehrfach lange Gespräche mit "meiner" Ärztin. Ich fühlte mich dort gut aufgehoben und ernst genommen.
Atmosphäre:
Mir fiel als erstes die freundliche, offene Atmosphäre in der Klinik auf, was im Kontrast steht zu dem dunklen, angestaubten Zustand der Räume. Ich wurde sehr freundlich in Empfang genommen. Alle, die dort arbeiteten sind mir freundlich begegnet. Und die Patienten waren freundlich und offen. Als ich ankam, war ich unter den Neuankömmlingen die einzige Frau. Insgesamt waren zu dem Zeitpunkt viel mehr Männer als Frauen in der Klinik. Aber das war wohl Zufall, denn als ich abreiste war das Verhältnis eher halbe halbe.
Patientenzimmer:
Die Zimmer sind eher klein, viele haben einen Balkon (meins hatte keinen). Einige Zimmer sind mit neuen, hellen Möbeln eingerichtet und mit neuen gefliesten Bädern ausgestattet. Ansonsten waren die Zimmer von der Ausstattung genauso angestaubt wie das ganze Gebäude und die Bäder sind größtenteils aus Kunststoffgusselementen angefertigt. Erinnert etwas an Dixiklos. In jedem Zimmer steht ein Fernseher, der auch Radioempfang ermöglicht. Es gibt einige Doppelzimmer, in denen teilweise auch einander fremde Patienten miteinander untergebracht werden. Es gibt für alle Patienten eine gemeinsame Teeküche im Erdgeschoss. Wasserkocher auf den Zimmern sind eigentlich nicht erlaubt, haben aber trotzdem viele dabei.
Soviel zur Klinik Friedrichshöhe.
Einen Bericht über meinen Rehaverlauf schreibe ich ein andermal. Jetzt muss ich erstmal eine Minipause machen
Hier noch eine "offizielle" Beschreibung:
KlickViele Grüße
Ute