Hallo zusammen!
Ich bin seit heute dabei und habe vorab schon ein paar hilfreiche Sachen gelesen. Ich möchte Euch um Hilfe und Ratschläge bitten und schildere kurz - nein, eher lang - mein Problem:
Ich hatte am 04.07.03 einen unverschuldeten Autounfall nach der Arbeit. Mir ist jemand im Stand mit 60 km/h ungebremst auf mein Auto gefahren und hat mich auf den Vordermann noch draufgeschoben. Erstversorgung durch Notarzt und anschließend gleich in die Notaufnahme einer Unfallklinik. Dort wurde HWS/Schleudertrauma festgestellt, Prellung des Brustkorbes sowie der gesamten Wirbelsäule/Lendenwirbelsäule. Neuvorstellung für den 07.07.03 wurde angeordnet durch die Notärztin sowie Kernspin bei anhaltenden Schmerzen.
Der Arzt in der Sprechstunde am Montag belächelte meine Beschwerdeangaben nur (permanente Rückenschmerzen, Übelkeit, Schwindel) und schickte mich zum HNO (Zitat Arzt: "...diese Beschwerden hatte ich bei meinem Unfall nicht..."). Erneute Festlegung von Kernspin-Untersuchung. Untersuchungen beim HNO ohne Ergebnis.
Nächster Arztbesuch in Klinik drei Tage (11.07.) später. Anderer Arzt. Alles wieder von vorn erzählt, auch, dass die Rückenschmerzen nicht aufhören und fast Dauerzustand sind.. "Wir müssen abwarten, das dauert mit dem Abheilen..." Bettruhe, kein PC, kein TV, nicht sitzen, nicht stehen. Wiedervorstellung am 15.07 und Kernspin bei Anhalten der Schmerzen.
Erneuter Arztbesuch also am 15.07. Die Rückenschmerzen waren immer noch so stark und keine Besserung "...Davon haben Sie mir aber letztens nichts erzählt..." Mir ist das Gesicht eingeschlafen und ich verwies ihn auf die Akten. Weitere Röntgenaufnahmen (keine Kernspin wie festgelegt) wo ich mir von der Schwester anhören durfte, dass diese Beschwerden unmöglich sind. Keine Sichtbaren Schäden an der Lendenwirbelsäule. "...das dauert noch mit den Prellungen, wir müssen abwarten." bekam ich wieder als Antwort. Bettruhe, kein PC, kein Fernsehen, nicht sitzen, nicht stehen... Kernspin und Wiedervorstellung am 18.07. bei Anhalten der Schmerzen
Am 18.07. immer noch keine Besserung. Keine Kernspin wie angeordnet. "Gehen Sie am Wochenende ruhig spazieren, n bisschen bewegen, schwimmen. Montag können Sie wohl wieder arbeiten...!? Am Wochenende dann konnte ich mich vor Schmerzen gar nicht mehr bewegen.
Wieder zum Arzt am 21.07. Nach 1 h fragte dann mein Lebensgefährte, was los sei. Keine Patienten, der Doc in seinem Büro und wir saßen da wie Idioten und warteten, dass etwas passiert! Ich konnte nicht mehr sitzen, mein Lebensgefährte machte einen Riesenaufstand und ich wurde auf eine Trage gelegt zum Entspannen. 10 Minuten später war der Doc da und wies zur sofortigen Kernspin an. Vier Stunden später die Diagnose. "Leichter Bandscheibenvorfall, wir behalten Sie sofort stationär da und fangen morgen mit der Krankengym an. " Keine weiteren Details. Genaue Angaben soll ich bitte morgen in der Sprechstunde klären. Gut. Also bin ich wieder nach Hause und am nächsten Tag in die Sprechstunde. Die Frage vom Arzt - was wurde denn festgestellt? hat uns die Sprache verschlagen. Die Unterlagen sollten doch heute vorliegen und mit mir besprochen werden?!?! Darauf fuhr mich der Arzt an und meinte, da ich es ja nicht nötig hatte, stationär dazubleiben, sind die Auswertungen auch nicht fertig und die Befunde müssen erst geschrieben werden. Er kennt die Unterlagen nicht und kann nichts sagen. Aber es ist definitiv auszuschließen, dass der Bandscheibenvorfall vom Unfall kommt, da er keinerlei Blutergüsse oder Flüssigkeitsabsonderungen oder sonst was sieht, was mit dem Unfall zu tun haben könnte. (Wie kann er eine solche Aussage treffen, wo er doch die Befunde nicht kennt???) Es ist ein "Altschaden" seiner Meinung nach und jetzt erst ausgebrochen. Krankengym bekomme ich nicht, weil ich nicht auf Station gehe. Mit Gym soll ich sowieso frühestens ab dem 29.07. anfangen, wenn ich sowas brauche. (Komisch, die wollten doch in der Klinik sofort damit anfangen...) Und Montag 28.07. wieder auf Arbeit, so schlimm ist es ja nicht und ich kann mich bis dahin auskurieren...
Dazu muss ich jetzt noch sagen - ich war NIE wegen Rückenproblemen in Behandlung noch hatte ich jemals Rückenschmerzen. Habe Untersuchungen wegen Sporttauglichkeit und regelmäßige Schuluntersuchungen hinter mir, Einstellungsuntersuchung Berufsausbildung,... Mir wurde immer ein gesunder Rücken, intakte Wirbelsäule, etc. bescheinigt. Ich hab nicht mal ne ungesunde Ernährung oder krumme Körperhaltung. Mache keinen Kraftsport oder sowas, hebe nie schwer. Ausserdem gehe ich regelmäßig zum Schwimmen. Die Schmerzen sind tatsächlich erst seit dem Unfall da und gehen einfach nicht weg. So plötzliche "Verschleißerscheinungen" können es wohl kaum sein, oder? Ich bin doch erst 27! Was kann ich jetzt tun? Arzt wechseln? Behandlungsprotokoll führen?
So unschön das alles auch klingt, aber bei mir hängt noch einiges mehr dran, da die ganze Sache über einen Anwalt läuft, die Berufsgenossenschaft ermittelt und gegen die Unfallverursacherin von der Polizei wegen fahrlässiger Körperverletzung ebenfalls ermittelt wird. Diese ganzen Schmerzen sind erst seit dem Unfall da, aber der Arzt spielt dies herunter und ich bin total unglaubwürdig und muss mich auch noch anmotzen lassen. Ich bin momentan völlig überfordert mit der ganzen Situation und fühle mich verlassen. Werde ich jetzt bestraft, nur weil ein Arzt die entsprechend medizinisch notwendigen Untersuchungen einfach nicht machen will und diese zweieinhalb Wochen hinausgeschoben hat? Oder bin ich ein schlechterer Mensch und habe keinen Anspruch auf ordentliche medizinische Versorgung, nur weil ich Kassenpatient bin? Wer hat einen hilfreichen Rat für mich? Oder hat jemand bereits Erfahrung mit einer ähnlichen Situation? Oder kann mir vielleicht jemand einen guten Arzt in München empfehlen, der einen ernst nimmt und zuhört?
Vielen Dank für Eure Geduld beim lesen (ich musste das jetzt einfach mal loswerden) und Danke für Eure Hilfe!!!
Herzliche Grüße aus München,
tristania