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Komplette Version 6 Wochen nach Op noch immer Schmerzen

Bandscheiben-Forum > LWS-Forum
Preschillla
Hallo ihr Lieben.
Ich habe in den letzten Monaten dieses Forum durchstöbert und viel gelesen, trotzdem muss ich jetzt mal die Situation meines Mannes schildern und eure Meinung hören.

Im April hatte mein Mann (64) eine schweren Bandscheibenvorfall (Schmerzen rechts, bis in den Fuß. Gefühlsstörungen (Kribbeln/Kälte). Er lag 7 Tage zuhause auf dem Sofa. Er konnte nicht aufstehen, nicht mal zum Klo (fragt nicht...es war furchtbar). Wollte aber nicht ins Krankenhaus. Er bekam mehrfach Spritzen, bis es nach 7 Tagen nicht mehr ging und er hier, mit Krankenwagen und Feuerwehr, unter Fentanyl abgeholt wurde. Dann MRT und die Diagnose:
Bandscheibenvorfall L5/S1 mit Nervenaffektion rechts.

Er bekam ein paar Tage Oxycodone, Novalgin und Ibu. Bis seine Entzündungswerte runter waren und er seine erste PRT Spritze bekam.
2 Tage später, konnte er nach Hause. Er wurde nie richtig Schmerzfrei. Nach etwa 4 Wochen, musste er noch immer Ibu nehmen.
Plötzlich wurde es wieder extrem schlimm. Ab ins Krankenhaus. Das selbe von Vorne.

Er wurde wieder entlassen, bekam KG und weiter Schmerzmittel.

Novalgin 500mg 1-1-1-1

Ibu 600mg 1-1-1-0

Tillidin 100mg 1-0-1-0




Damit kam er "zurecht". Bis zu einer Op, würde man 6 Monate warten um zu sehen, um sich auch ohne was tut. Er bekam KG verschrieben. (Stromtherapie)

Zwischendurch konnte er die Tabletten reduzieren. Das aber nicht besonders lang. Seit beginn des BSV, hat er immer das Gefühl sein Fuß wäre eiskalt. Das ist auch bis Heute, ohne Pause geblieben. Im Oktober musste er aufgrund einer psychischen Erkrankung für 6 Wochen in eine Klinik. Dort bekam er auch KG, Rückenschule, Wärmetherapie ect. Er machte um die 20.000 Schritte am Tag. Konnte zeitweise seine Tabletten auf die Hälfte reduzieren bis er einmal, bei der KG sein Bein wohl zu sehr "gedehnt" hat und dann ging es wieder los. Tabletten wieder rauf und erstmal durchhalten.

Ende November wurde er entlassen und fuhr die Strecke (ca. 230km) mit dem Auto zurück. Die erste Nacht war noch ok, aber schon am 2. Abend zuhause ging es los. Erkonnte nicht liegen, nicht sitzen und nicht stehen. Auch Dinge wie "ein Heizkissen um das Bein binden" linderten die Schmerzen nicht im Geringsten.
Um 1 Uhr wurde es so schlimm, dass ich ihn ins Krankenhaus brachte. Sie behielten ihn direkt da.

Selbst das Oxy konnte seinen Schmerzen nicht mehr ganz unterdrücken. Das MRT vom nächsten Tag, zeigte keinerlei Veränderung zum 1., Welches im April gemacht wurde.

Am 29.11.22 folgte die Op. "Entfernung eines freien Bandscheibensequester L5/S1 mit interlaminären Fenster von rechts". Der Chefarzt sagte, dass das Gewebe schon recht fest gewesen wäre und er schon etwas "kratzen" musste. Es sei schon ein großes Stück gewesen, er habe aber Alles entfernt und der Nerv liege frei.

Er wurde morgens operiert und war am Nachmittag schon wieder auf den Beinen. Die Schmerzen waren deutlich besser und er fühlte sich gut. Eigentlich sollte er schon 2 Tage später entlassen werden, doch dann ging es wieder los. Starke Schmerzen bis in den Fuß. Er brauchte wieder mehrfach Schmerzmittel über seinen Zugang. Der Chefarzt sagte, der wolle das Wochenende noch abwarten und dann gegebenenfalls ein erneutes MRT machen. Doch dann wurde es "besser". Er benötigte keine Bedarfsmedikation mehr und wurde die Woche drauf, entlassen. Wieder mit der Medikation vom 1. Mal.

Zuhause schonte er sich die meiste Zeit. Manchmal musste ich ihn auch etwas ermahnen, als er plötzlich den Staubsauger in der Hand hatte stirnklopf.gif

Er fing nach etwa 5 Tagen mit kleine Spaziergängen an. Nach etwa 3 Wochen, konnte er die Tabletten reduzieren und übte das Sitzen, für ein paar Minuten. Kein Ibu mehr und nur noch 50mg Tilidin.
Auch laufen ging besser und er war sehr optimistisch. Bis es (ca.3 Tage nach Änderung der Tabletten) wieder los ging. Intervallmäßig.

Aktuell nimmt er Tilidin 100mg 1-0-1-0 und Novalgin 500mg 1-1-1-0. Er kann nicht länger als 10 Minuten gehen, dann zieht es im Bein. Manchmal muss er kurz sitzen, weil das Erleichterung schafft. Er versucht am Tag 2000-3000 Schritte zu machen, damit sich überhaupt wieder etwas Muskulatur aufbauen kann.
Die meiste Zeit am Tage, trägt er das Heizkissen um sein Bein, da er dadurch den Schmerz nicht so spürt. In den ersten Stunden nach dem Aufstehen, hat er kaum Schmerzen. Nur der kalte Fuß, ist immer da. Die Schmerzen beginnen meist gegen Mittag. Unabhängig davon, was er gemacht hat. Und dann kommen die Nervenschmerzen, bleiben eine Weile und gehen wieder. Dann hat er 30 Minuten Ruhe und plötzlich geht es für 10 Minuten wieder los frage.gif


Nächste Woche Dienstag hat er einen Termin im Krankenhaus und am 31. Januar nochmal einen MRT Termin.


Die Op ist jetzt ziemlich genau 6 Wochen her. Und ich weiß, dass Viele nach einer Op noch Beschwerden haben und es dauert, bis sich ein gequetschter Nerv beruhigt oder heilt. Aber das lese ich meistens nur bei so schweren Operationen wie einer Versteifung ect.


Habt ihr zu unserer Situation vielleicht irgendwelche Tipps, oder Erfahrungen?



Ganz lieben Gruß
Preschillla

Kessi
Hallo,
Zitat

Habt ihr zu unserer Situation vielleicht irgendwelche Tipps, oder Erfahrungen?


die OP liegt noch nicht lange zurück, dein Mann braucht viel Geduld,
der Nerv war sehr lange bedrängt, es dauert bis dieser sich regeneriert.

Zitat

Die meiste Zeit am Tage, trägt er das Heizkissen um sein Bein, da er dadurch den Schmerz nicht so spürt.

Der Arzt kann ein TENS-Gerät verordnen, das unterbricht auch die Schmerzwahrnehmung,
wird von der KK übernommen.
Zitat

Aktuell nimmt er Tilidin 100mg 1-0-1-0 und Novalgin 500mg 1-1-1-0. Er kann nicht länger als 10 Minuten gehen, dann zieht es im Bein. Manchmal muss er kurz sitzen, weil das Erleichterung schafft.

Da fehlen Medikamente gegen Nervenschmerzen, es gibt Gabapentin, Lyrica,
besprecht es mal mit dem Arzt.

Sitzen sollte dein Mann so wenig wie möglich.

Bekommt er noch eine Reha?

Ich wünsche euch alles Gute smilie_up.gif

Gruß Kessi winke.gif



Preschillla
Hallo.

Liebe Dank für deine Antwort!

Das mit dem TENS Gerät, hab ich direkt notiert! Das wird er sm Dienstag mit dem Arzt im Krankenhaus besprechen.

Ich hoffe sehr, dass sie ihm Medikamente gegen Nervenschmerzen geben. Auch das habe ich notiert.

Ich weiß, Gedult ist hier wohl das Wichtigste. Wenn bei dem MRT rauskommt, dass Alles ok ist und nicht wieder was passiert ist, spielt die Psyche vielleicht auch etwas besser mit.

Ich melde mich wieder, wenn wir mehr wissen 😊

Lieben Gruß
Preschillla
Preschillla
Guten Abend.

Ich melde mich mal zurück.

Das MRT wurde am 31. Januar gemacht. Es war aber kein Radiologe mehr da und deshalb ist die Besprechung erst am 7. Februar.

Ein TENS Gerät, haben wir uns besorgt und er benutzt es auch regelmäßig. Gestern war einer der besten Tage seit Langem... doch das änderte sich in der Nacht leider extrem.

Wir sind Gestern am späten Nachmittag, etwa 20 Minuten spazieren gegangen. (lamgsam und behutsam)
Gegen 0Uhr, ging es dann los. Extreme Schmerzen im Rücken und das komplette rechte Bein runter. Zwischendurch dazu "Messerstiche" im Breich des Bandscheibenvorfalls. Pregabalin wurde vor etwa 1,5 Wochen angesetzt. Erst nur 50mg 1-0-1 und seit Heute 100mg 1-0-1.

Heute hat er wieder die meiste Zeit gelegen und es war auszuhalten. Jetzt gegen Abend, wurde es wieder schlimmer. Nur auszuhalten mit Heizkissen um das komplette Bein und Fuß. Es ist zum verzweifeln.

Ich kann mir nicht vorstellen, dass diese extremen Schmerzen, 8 Wochen nach der Op, noch normal sind.

Das komische ist, wenn er sich auf die Bettkante setzt, hat er für kurze Zeit (3 Minuten etwa) eine Erleichterung. Das soll er natürlich nicht, aber es ist ihm aufgefallen.

Ich hätte mir die MRT Bilder gerne selbst mal angesehen, aber leider hab ich kein Möglichkeit dafür.

Ich habe die Krankenhaustasche schonmal gepackt, denn letzte Nacht waren wir kurz davor, ins Krankenhaus zu gehen.

Ich frage mich, woher diese Schmerzen kommen. Es ist ein einziges Auf und Ab. Immer wenn man denkt "Oh es wird besser", kommt ein Rückschlag der es in sich hat. Wäre Bandscheibe nachgerutscht, müsste er doch wieder durchgehend Schmerzen haben, oder?

Diese Hilflosigkeit, macht mich wahnsinnig.

Ach, er hat in der letzten Woche öfter das Gefühl, dass der taube Fuß anfängt zu "leben". Aber leider auch nur durch Schmerz. Ein stechender Schmerz. Ich versuche mir einzureden, dass das bestimmt der Heilungsprozess ist.

Vielleicht hat ja Jemand von euch noch Erfahrung, die er gerne mit mir teilen möchte. Ich bin über jede Antwort dankbar.


Lieben Gruß
Preschillla

PS: Da mein Mann bereits berentet ist, wurde uns gesagt "Eine Reha ist nicht nötig".
Nuly
Guten Morgen, das ganze Thema kommt mir extrem bekannt vor. Habe Bandscheibenvorfall LWS 4/5 und bin im Dez. 2021 als Not OP operiert. Mein linkes Bein war fast gelähmt, ich hatte abartige Schmerzen. Nach der Operation ging es mir gut...ca. 5 Tage lang. Man muß dazu sagen, unter Oxycodon und Tramadol, da habe ich wenig gespürt, auch keine Rückenschmerzen. Im Januar gingen die Schmerzen wieder los, ich bekam ein Kontroll MRT, es wurde rumgedruckst...Rezidiv hin oder her...keiner legte sich fest, also weiter Schmerztherapie- Sämtliche Therapien der Welt ausprobiert, Sport, Aufbautraining, Kraft, alles brachte nichts.
Habe nicht locker gelassen und mir Zweit- und Drittmeinung geholt. Nochmal 3 PRT Spritzen bekommen, das Bein wurde besser, aber der omnipräsente Rückenschmerz nicht.
Das Ende vom Lied....ich bin vor 3 Wochen im Bereich LWS 4/5 versteift worden. Beste Entscheidung, aber die Panik vorweg war groß. Ich bin Sportler, stehe mitten im Leben, aber das letzte Jahr hat mich fertig gemacht.
Die OP ist gut verlaufen, die Schmerzen quasi weg. Etwas Wundschmerz in der ersten Woche. Habe alle Medikamente abgesetzt nach 2 Wochen.
Mein Tipp....unbedingt in eine Fachklinik gehen. Im RTW konnte ich nicht sagen wohin ich wollte, aber nun hatte ich genug Möglichkeiten zu recherchieren.
Am Ball bleiben, die Ärzte wechseln. Es macht soviel Sinn in eine gute Wirbelsäulenchirurgie zu gehen , Bandscheibe ist nicht eben gleich Bandscheibe.
Habe selber einige Semester Medizin studiert, daher weiß ich wie wichtig es ist nachzuhaken. Wenn ihr in Norddeutschland seid, kann ich gerne Tipps gegen. Alles Gute für deinen Mann.
Preschillla
Guten Tag.

Vielen lieben Dank, für deine ausführliche Antwort.

Das klingt tatsächlich sehr ähnlich, was du da erlebt hast.


Wir hatten jetzt die MRT Besprechung und es ist wohl ein "kleiner" Rückfall. Bandscheibe ist also nachgerutscht. Er bekommt jetzt für 3 Wochen eine orale Kortison Stoßtherapie. Der erste Tag 50mg, der 2. waren 25 und dann alle 4 Tage, um 5mg reduzieren.
Das Pregabalin wurde auf 150mg morgens und abends hoch dosiert. Sollte das keinen Erfolg haben, bekommt er nochmal eine hochdosierte PRT und sollte auch das nichts bringen, muss er wieder unters Messer.

Aktuell ist er bei 15mg Kortison und es ist zwar etwas besser geworden, aber noch nicht so wie erhofft.

Wobei man natürlich auch sagen muss, dass er ja wieder einen akuten Bandscheibenvorfall hat und ich annehmen, dass das eh wieder etwa 6 Wochen dauern würde. Oder habe ich fa einen Denkfehler?

Die letzte Nacht konnte er wieder nicht schlafen. Am meisten macht ihm der untere Rücken zu schaffen (rechte Seite) und die rechte Wade. Die ist richtig verhärtet und selbst bei Berührung sehr Schmerzempfindlich.
Aber er hat keine Lähmungen. Zwar ist der Fuß taub und auch ein Teil des Schienbeins. Aber er kann sich auf die Zehenspitzen stellen ect. Was ich erstmal für gut halte.

Das geht jetzt fast 1 Jahr so und die Nerven liegen blank. Wenn ich mir hier so manch Geschichte im Forum durchlese, bin ich einfach nur entsetzt, was so Mancher von euch durchstehen musste.

Ich danke euch sehr, für dieses Forum.


Lieben Gruß
Preschillla
Kessi
Hallo,
Zitat

Wir hatten jetzt die MRT Besprechung und es ist wohl ein "kleiner" Rückfall. Bandscheibe ist also nachgerutscht.

was bedeutet das genau kinnkratz.gif , wird die Nervenwurzel bedrängt?

Zitat

Die Op ist jetzt ziemlich genau 6 Wochen her. Und ich weiß, dass Viele nach einer Op noch Beschwerden haben und es dauert, bis sich ein gequetschter Nerv beruhigt oder heilt. Aber das lese ich meistens nur bei so schweren Operationen wie einer Versteifung ect.

Oh nein, es kann auch bei einer normalen Bandscheiben-Operation sehr, sehr lange dauern,
bis sich der Nerv regeneriert.
Zitat

Der Chefarzt sagte, dass das Gewebe schon recht fest gewesen wäre und er schon etwas "kratzen" musste. Es sei schon ein großes Stück gewesen, er habe aber Alles entfernt und der Nerv liege frei.

Da musste der Nerv einiges aushalten zwinker.gif ,
da braucht es viel Geduld.
Narbengewebe kann ähnliche Beschwerden wie ein BSV verursachen,
das sieht man nur im MRT mit Kontrastmittel.

Alles Gute
wünscht Kessi winke.gif
Preschillla
Hallo.

Danke für die Antwort.
Ich hab jetzt versucht, etwas zu zitieren... bin aber kläglich gescheitert 😂

Also. Auf den Bildern ist zu sehen, dass wieder etwas BS auf den Nerv drückt. Bei weitem nicht so heftig, wie vor der Op. Aber trotzdem wird er bedrängt. Dazu kommt, dass die Schmerzen nach dem MRT nochmal schlimmer wurden. (Er ist den Rückweg zu Fuß gegangen) Es wird angenommen, dass es dadurch nochmal mehr gereizt wurde und eine dicke Entzündung vorliegt. Für "Narbengewebe" wäre es noch zu frisch, bzw. hätte man nochmal genauer geguckt, wenn das MRT ohne Befund gewesen wäre.


Lieben Gruß
Preschillla
Preschillla
Hallo.

Ich möchte euch den aktuellen Stand mitteilen und hoffe, ihr könnt mir ein paar Fragen beantworten.

Mein Mann bekam jetzt nochmals eine hochdosierte PRT. Vor ziemlich genau 2 Wochen. Diese verlief soweit ok (der Arzt musste wohl etwas wühlen und hat einmal den Knochen getroffen) und hat auch kurz Linderung verschafft. Leider nicht zufriedenstellend. Er liegt 20h am Tag mit Heizkissen um die Wade und Körnerkissen auf dem Fuß. Zwischendurch benutzt er das TENS Gerät. Die Schmerzen sind im Liegen, auszuhalten. Wobei er natürlich viele Schmerzmittel nimmt. Sein Fuß ist nach wie vor taub und auch die Wade ist taub. Manchmal zieht es hoch bis in die Kniekehle. Der Zehenstand klappt.
Nächste Woche hat er einen erneuten Termin im Krankenhaus. Ich nehme an, sie wollen ihn dann doch wieder operieren.


Meine Frage dazu:

Sollte er vorher irgendwie die Nerven messen lassen? Was können wir noch tun? Ging es jemandem von euch ähnlich?

Die OP war im November. Der erneute Vorfall, muss etwa im Januar passiert sein.


Er ist mental ziemlich am Ende.

Ich wäre dankbar für Antworten.


Lieben Gruß
Preschillla
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